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Die Ortskapellen des Pfarrgebietes Thaya


Bürgerspitalskirche in Thaya

Nach 1556 hatten die Puchheimer das Katharinenbenefizium in Thaya eingezogen und versprochen, an dessen Stelle ein Bürgerspital zu gründen, sie machten aber einen Meierhof daraus. Das Versprechen lösten erst ihre Nachfolger ein. Graf Ferdinand Maximilian Sprinzenstein aus Waidhofen, Inhaber der Herrschaft Thaya, bestimmte 1666 testamentarisch die Gründung eines Bürgerspitals für 12 arme Personen, welche auf der Herrschaft Waidhofen in Ehren alt geworden sind und ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen können. Sein Schwiegersohn Graf Leopold Joseph Lamberg erfüllte die Testamentsbestimmung mit dem Bau des Heimes und der Publizierung des Stiftsbriefes am 3.Oktober 1688. Die Spitalskapelle wurde 1689 erbaut und dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht.  

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Das Bürgerspital entspricht dem mittelalterlichen Spitalstypus eines mehrgeschossigen Spitalstraktes, welcher im Süden in eine Kapelle übergeht. Wie immer ist sie wegen der Ansteckungsgefahr am Ortsrande gelegen. Die ehemalige Kapelle zu Johannes dem Täufer ist heute eine Aufbahrungskapelle. Die Gründung 1666 gibt auch den Zeitpunkt der Planverfassung an. Gotisierend mag außen der Dreiachtelschluss erscheinen, an einem Joch ohne Einziehung durchgehend. An den Längswänden bzw. den beiden Schrägwänden öffnet sich jeweils ein lünettenartiges Rundbogenfenster, sonst gibt es kaum eine Gliederung. Der ehemalige Spitalstrakt wurde 1967 durch den Neubau der Feuerwehrgarage ersetzt, nur die Kapelle blieb erhalten. Im Osten ragt ein Türmchen mit Spitzhelm empor. Innen überrascht nicht nur die einheitliche Raumfülle des quadratischen Joches in seinem unmittelbaren Übergang in das Apsisrund ohne die übliche Einziehung, welches außen polygonal gefaltet wird. Durch die niedrigen Wände sind die Wölbungen höhlen-, schirm- oder zeltartig herabgezogen und haben etwas Einhüllendes, Beschützendes. Die Raumfülle wirkt sehr einheitlich. Die Wölbung der mächtigen Halbkreistonne, welche die niedrigen Wände zu erdrücken scheint, geht unmittelbar in die Apsis über. In sie schneiden nur die vier Stichkappen über den Fenstern ein. Sie ruhen auf den breiten Putzschichten, ihre Grate sind zugeschärft. Die Fenster sind in Segmentbogennischen eingefügt. Zusammen bilden Fenster und Kappen eine zentralisierende Vier-Fenstergruppe, die an Gilgenberg erinnert, das nur neun Jahre älter ist, desgleichen das Dominieren der Schale als Raumhülle. Sie wird nicht einmal von einer Kämpfermarkierung durchbrochen. Maße der Kapelle: Außen: westliche Länge 6,95 m. Die Polygonseiten von Westen 3,47 – 3,39 –3,67 m. Innen: Breite: 6,64 m, Länge: 8,70 m.

Schlosskapelle in Peigarten

Peigarten war als Schutzburg gegen den damals noch nicht kolonialisierten Nordwald im 12. Jh. gegründet worden. Um 1200 wird ein Geschlecht der Peigartner genannt. Aus dieser frühen Zeit stammt auch die im Nordtrakt eingebaute Schlosskapelle. Ein im Jahre 1988 freigelegtes romanisches Trichterfenster führt uns in diese Zeit. Aus dem 14. Jh. dürften die gotischen Fresken von Jesus, dem Schmerzensmann und Weltenrichter, stammen; auch im Jahre 1988 freigelegt. 1644 übernahm das Kloster Lilienfeld das verschuldete Gut Peigarten. Zur Zeit des Abtes Chrysostomos Wieser (1716–1747) wurde die Kapelle durch das Versetzen der Außenmauer verbreitet, mit Gurtengewölbe mit Stichkappen zu den vier Fenstern eingewölbt und mit zierlichem Stuck geschmückt. Bemerkenswert ist die im nördlichen Gutenpfeiler angebrachte Sakramentsnische mit Stucklambrequin. Weihekreuze bezeugen, dass die Schlosskapelle konsekriert wurde. Nach Aufhebung des Stiftes Lilienfeld 1789 wurde die Kapelle profaniert. Seit 1978 wurde die Kapelle vorbildlich restauriert und für ökumenische Gottesdienste zugänglich gemacht. Nähere Informationen über das Schloss Peigarten erhalten Sie unter http://www.schloss-peigarten.at/, aus der auch die folgenden Bilder stammen.

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Barocke Dorfkapelle von Niederedlitz

Im Jahre 1729 hat die Gmein von Niederedlitz am Areal des ehemaligen Schlosses eine barocke Dorfkapelle erbaut: Geschwungener Westgiebel und schön geformter Zwiebelturm; Gurtengewölbe mit Stichkappen zu den vier Fenstern. Altar im Turmuntergeschoss, Altarbild Herz Mariä aus der Pfarrkirche, Werk des Malers August Wörndle von Adelsfried, 1893. Spätbarockes Bild des Gekreuzigten, Rosenkranzbild und Reue des Hl. Petrus. 1979 wurde die Kapelle renoviert, das neu Turmkreuz und der Volksaltar wurden durch Bischof Dr. Franz Žak am 8. Juli 1979 geweiht. Die Messkapelle ist der Gottesmutter Maria geweiht.

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Barocke Dorfkapelle von Jarolden

1737 wurde die Kapelle in Jarolden erbaut. Im Unterschied zu den anderen Dorfkapellen, bei denen die Dorfgemeinde als Erbauer auftritt, ist die Kapelle in Jarolden eine Stiftung von privater Seite her. Ihr Erbauer ist der Müllermeister auf der Jahroldsmühle, Lorenz Pöschl, wie ein Stifterbild in der Kapelle beweist und das das Stifterehepaar vor einem in den Wolken erscheinenden Maria-Hilfe-Bild kniend darstellt. Die dazugehörige Inschrift lautet:

Gott der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und der Mutter Gottes Maria zu Ehren, weil Gott 1736 mein Weib mit einer großen Krankheit heimgesucht, solche aber auf unser demütiges Bitten und Anrufen, durch die Fürbitte Marias ist abgewendet worden, hab ich Lorenz Pöschl, Müllermeister in Jarolden, und mein Weib Maria zur Danksagung, eine Kapelle bauen zu lassen versprochen, so auch von uns im Jahre 1737 mit Erbauung hiesiger Kapelle vollzogen worden.

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Auch eine zweite Familie muss als Stifter der Kapelle genannt werden, Simon und Katharina Müllner (auch Müller) aus Jarolden Nr. 10 heute Nr. 13 (Besitzer Fam. Reiterer). Diese Familie ließ die Kapelle vor etwa 120 Jahren vergrößern und für die Feier der Hl. Messe einrichten. An die Familie Müllner erinnert ebenfalls ein Stifterbild in der Kapelle. Es ist ein Ölgemälde darstellend die Unbefleckte Empfängnis Mariens und neben ihr kniend die Hl. Teresa von Ávila im Karmeliterinnenhabit mit pfeilartiger Flamme aus dem Herzen. Die Schrift lautet:

Zur Ehre Gottes und der Gemeinde Jarolden hat im Jahre 1859 Simon und Katharina Müller, eine neue Glocke und dieses Bild, so auch im Jahre 1870 die Kapelle vergrößert, deren Hochaltar renoviert und alle Gegenstände zur Abhaltung des hl. Meßopfers herbeigeschaft, so auch bitten wir, jedesmal im Gebet eingedenk zu bleiben.

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Nach den Renovierungsarbeiten richtete der hiesige Pfarrer von Thaya Ignaz L. Hofbauer die Bitte an das Bischöfliche Ordinariat in St. Pölten, dass die Messlizenz der Kapelle Jarolden verliehen werde. Am 21. November 1870 wurde nach feierlicher Prozession mit zahlreicher Volksmenge, den Schulkindern von Thaya, sämtlichen Geistlichen und Lehrern die Kapelle geweiht. Der Pfarrchronik Thaya kann folgender Bericht entnommen werden: "Am 21. November 1870 wurde genannte Ortskapelle vom hochwürdigen Herrn Dechant von Vitis Carl Schadn in Beisein des Pfarrers von Thaya Ignaz L. Hofbauer, seines Kooperators Mathias Breit und des Herrn Pfarrer von Puch, Josef Jandl, und einer zahlreichen Volksmenge geweiht. Zu dieser kirchlichen Handlung wurden auch die Schulkinder von Thaya von ihren Lehrern geführt; bei der steinernen Marter wurde die Geistlichkeit von der festlich gekleideten Gemeinde und Schulkindern mit Musik empfangen, auf den triumphbögengezierten Wege zur Kapelle hingeleitet; auch der Himmel schien an dieser Handlung seine Freude auszudrücken, dass sie von einem schönen warmen Tag begünstigt war."

Die erste Hl. Messe lautete am folgenden Tag um 8 Uhr in der Kapelle auf die Meinung: Simon Müllner zu Ehren Mariä Krönung gefeiert. 

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Das erste Messgewand.

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Das erste Zubehör zur Messlesung. 

Baubeschreibung und Einrichtung der Kapelle

Die Kapelle ist ein rechteckiger, relativ niedriger Barockturm mit einem im Osten vorgelagerten, gemauerten Turm, der mit einem schön gegliederten Barockhelm bekrönt ist. Am Turm sind zwei Glocken, eine Gussstahlglocke aus der Kriegszeit, die für die abgelieferte Glocke im Jahre 1943 beschafft wurde und eine Bronzeglocke, die von der Gemeinde Jarolden im Jahre 1953 angekauft wurde. Diese Glocke zeigt das Wappen Kardinal Königs, der damals Bischof-Koadjutor in St. Pölten war und die Inschrift "Den Opfern der beiden Weltkriege gewidmet von der Gemeinde Jarolden".

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Im Inneren ist der Kapellenraum durch zwei Gurten in drei gewölbte Felder geteilt. Das westliche Feld wurde bei der Vergrößerung der Kapelle im Jahre 1870 angefügt. Der Raum unter dem Turm bildet jetzt die Sakristei, getrennt durch den davorstehenden Barockaltar. Dieser Altar ist älter als die Kapelle; seine Herkunft ist unbekannt. Das Altarbild zeigt die Krönung Mariens durch die Hl. Dreifaltigkeit. Die Buchstaben und Ziffern F. M. 1969 weisen auf den Waidhofner Maler Franz Mayerhofer hin.

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Erwähnenswert sind eine barocke Pieta (Maria mit dem Leichnam Jesu) und vor dem Altar hängend eine Rosenkranz-Madonna, die Maria mit dem Kind innerhalb einer Rosenkranzkette stehend darstellt.  

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Die Kapelle verfügt noch über ein Vortragekreuz, das für Flurprozessionen und Wallfahrten verwendet wird, und 14 Kreuzwegbilder.

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Renovierung der Dorfkapelle 2011/2012

Während der Amtszeit des Ortsvorstehers Günther Altschach wurde in den Jahren 2011 und 2012 die Dorfkapelle einer kompletten Außen- und Innenrenovierung unterzogen. Die Finanzierung der Außenrenovierung im Jahre 2011 übernahm die Marktgemeinde Thaya.

2012 wurde die Innenrenovierung vorgenommen, finanziert durch die Dorfbevölkerung Jarolden.

Frau Leopoldine Katzenbeißer aus Jarolden 7 spendete neue Sitzbänke, welche von der Firma Ernst Sauer in Thaya angefertigt und montiert wurden.

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Während dieser Renovierungszeit waren die Heiligenfiguren und Ölgemälde in der Werkstätte von Heinrich Turecek in Jarolden 35, wo sie in liebevoller Kleinstarbeit gereinigt und abgeschlagene Teile ausgebessert wurden. Anschließend wurden sie mit Wachs und teilweise Firnis behandelt. Am Hochaltar in der Kapelle wurden von Herrn Turecek die Vergoldungen mit frischer Goldbronze abgedeckt. Das Altarbild Dreifaltigkeit und Krönung Marias wurde gereinigt und Firnis aufgetragen.

An der Außenseite, in der Nische über der Eingangstür, befindet sich eine Marienstatue in Bronze, gespendet von Frau Josefine Brandt aus Jarolden 11.

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Sowohl bei der Außen- wie auch bei der Innenrenovierung wurden von der Ortsbevölkerung insgesamt 450 unentgeltliche Arbeitsstunden geleistet. 

Barocke Dorfkapelle von Großgerharts

Die Ortskapelle Großgerharts wurde von der Dorfgemeinde 1748 erbaut, sie besitzt einen fast quadratischen Grundriss mit Flachkuppelgewölbe und einer halbrunde Ostapsis. Ursprünglich Dreifaltigkeitsaltar (Gnadenstuhl, jetzt am rechten Seitenaltar erhalten, und Statue der schmerzhaften Mutter Gottes am linken Pfeiler. Seit 1911 Herz-Jesu-Altar mit Herz-Jesu-Statue und den Statuen Herz-Mariä und Hl. Josef. Rosenkranzmadonna (hängend).

Am 15. August 2010 wurde im Rahmen der Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt eine neue Glocke geweiht. Diese wurde im Herbst 2009 bei der Firma Perner in Passau gegossen, wiegt 140 kg und ist aus Kupferbronze (78% Kupfer, 22 % Zinn). Sie erklingt als f2 und ist den Schutzheiligen Florian und Franziskus geweiht. Gestiftet wurde diese Glocke von der Familie Franz Strohmer. Die vorherige Glocke war aus Stahl, denn im 2. Weltkrieg wurden sämtliche Bronzeglocken entfernt und durch Stahlglocken ersetzt, deren Klang aber nicht mit einer Bronzeglocke vergleichbar ist.
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Ortskapelle Oberedlitz

Errichtung des Glockenhäusels 1767, zur Kapelle vergrößert um 1820, Kreuzaltar von Mayerhofer aus Waidhofen. Am rechten Pfeiler befindet sich eine wertvolle Marienstatue.

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Ortskapelle Eggmanns

Erbaut 1820, hölzerner Zwiebelturm. Schönes frühbarockes Altärchen, vermutlich aus der aufgehobenen Wallfahrtskirche Rafingsberg. 

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Ortskapelle Schirnes

Nach dem Vorbild der Dorfkapelle in Großgerharts im Jahre 1838 erbaut, flaches Kuppelgewölbe oder Platzelgewölbe, halbrunde Apsis mit Altar der Hl. Anna, hängend: Rosenkranzmadonna. Kreuzwegbilder: Ölgemälde von Franz Mayerhofer aus Waidhofen 1888. 

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Ortskapelle Ranzles

Ebenfalls im Jahre 1838 in ähnlicher Form wie die Kapelle in Schirnes erbaut, Flachdecke, Altar Petrus und Paulus. Generalsanierung im Jahre 2009.
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Dank der Zurverfügungstellung von Bildmaterial der großzügigen Spender der Ranzleser Glocke, Franz und Christa Bauer, ist es möglich, hier den gesamten Werdegang der Ranzleser Glocke (Geburt und Weihe) darzustellen und für die nächsten Generationen festzuhalten. 

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Eine Gruppe von Gläubigen der Pfarre Thaya machte sich auf nach Passau, um beim Glockengießvorgang zuzusehen. Nach einer Schifffahrt und div. Besichtigungen fuhr man zur Glockengießerei Rudolf Perner.

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 Sehr interessant, wie eine Glocke entsteht...

 Dazwischen ist einige Zeit vergangen, doch nun kam er Tag, an dem die Glocke abholbereit in Passau stand. Die Freude war riesengroß.

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Inschrift: Gespendet von Franz und Christa Bauer aus Ranzles 2008

 
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Das Verladen war gar nicht so einfach...

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Endlich in Ranzles. Mit vereinten Kräften wird die Glocke wieder ausgeladen.

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Inschrift: Wer auf Peter und Paul vertraut, hat auf festen Grund gebaut. (samt Bildnis Hl. Petrus und Hl. Paulus).

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Einen neuen Klöppel braucht die Glocke natürlich auch.

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Im Rahmen der Kräuterweihe wurde die Glocke in ihren Dienst gestellt. Pfarrer Mag. Wolfgang Auhser und Diakon Mag. Bauer zelebrierten den Festgottesdienst. Es erfolgt die Einweihung:

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Hier wird die Glocke mit dem Hl. Chrisam gesalbt.

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Als Abschluss ertönt sie nun erstmals durch die Hand von Pfarrer Mag. Auhser mittels dreimaligem Hammerschlag.

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Ein süßes Andenken an diese wunderbare Feierstunde.

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 Auch der Spender durfte natürlich die Glocke erklingen lassen.

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Gruppenbild mit Bgm. Ing. Köck, Vzbgm. Strohmer, der Geistlichkeit und den Spendern.

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Hier nochmals die Gönner: Christa und Franz Bauer - Vergelt''s Gott!

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Im Rahmen der Renovierungsarbeiten wurde auch der Kapellenturm erneuert. Dies war ein schwieriges Unterfangen.

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Nur damit man eine Vorstellung der Dimensionen hat...

Jetzt erstrahlt die Kapelle in aller Pracht und die Glocke ruft mehrmals am Tag zum Gebet auf nach dem Motto: "Wer auf Peter und Paul vertraut, hat auf festen Grund gebaut".

Ortskapelle in Peigarten (Kriegergedächtniskapelle)

1926 erbaut von den Dorfbewohnern nach dem Vorbild der Bründlkapelle in Dietmanns. An der Eingangswand die Gedenktafeln der 11 Gefallenen des 1. Weltkrieges und der 25 Gefallenen des 2.Weltkrieges. Messkapelle dem Hl. Josef geweiht. Innenrenovierung im Jahre 2011.

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